20191006 Soling WM Hafenaufnahme 
Hafen von La Baule

Mitte September ging es zum Saisonhöhepunkt: die WM in La Baule, Bretagne.

La Baule
Google Maps La Baule

yclb affiche mondial soling1Meine Crew Felix Kling und Lukas Neun vom LSC (mit denen ich ja bereits bei der EM den vierten Platz belegte) kamen rechtzeitig zur Vermessung, während ich schon früher hinfuhr, da ich als Trainer gebucht war.

Die ersten Tage hatte es Sonne und täglich mindestens 30 Knoten, also viel Theorie während des Trainings.

Pünktlich zur WM änderte sich das Wetter: bis auf einen Tag immer Regen, meist 15-30 Knoten Wind (manchmal auch drüber!), zusammen mit 1-2,5 Metern Welle plus 5 Meter Tidenhub... ein bisserl Waschmaschine halt... :-)

Am Start waren 40 Boote aus 14 Nationen mit jeder Menge Welt- und Europameistern sowie Medaillengewinnern.

Den ersten Tag beendeten wir mit 8 und 4 (wobei wir da einige Zeit führten!) und waren echt zufrieden.

Am zweiten Tag fand ein Teil der Flotte die Tonnen nicht (auch wir), da der Kurs ziemlich schief lag und es bei der Welle echt schwierig war. Wir konnten uns von 31 auf 14 vorarbeiten und beendeten das vierte Rennen als 10... also alles im Lot.

Leider verhaute ich den Start zum fünften Rennen komplett und wir fuhren fast als Letzter los, was in Platz 21 resultierte und im nächsten Rennen Platz 16... irgendwie war das nicht unser Tag. Trotzdem lagen wir noch auf Rang 11, relativ dicht hinter Platz 6... es war noch was drin.

Am vierten Tag hämmerte es richtig (bis gut 30 Knoten!) und riesige Wellen mit ordentlicher Kreuzsee aufgrund des Stromes. Auf der letzten Kreuz waren wir als Sechster im Packerl knapp hinter dem Dritten (und rund 300 Meter vor dem Siebten!), als plötzlich die Fock ein Drittel runterkam... Fockfall gerissen, allerdings fiel das Fall unten raus und der obere Teil hat sich innen im Mast verhakt. So konnten wir nicht schnell aufs Spifall wechseln und die Fock auch nicht runternehmen... schweren Herzens gaben wir auf und hatten damit zwei Rennen verloren.

Wie sich rausstellte, war eine Reparatur praktisch unmöglich und somit auch der letzte Tag für uns nicht zu segeln.

Somit landeten wir mit vier nicht gesegelten Wettfahrten im Mittelfeld... schade, denn Platz 6-8 war definitiv möglich. Weltmeister wurde das Team Farkas vor Team Ilha und Team Heinonen.

Jedenfalls haben sich die Franzosen sehr viel Mühe gegeben und jeden Tag für Brotzeit (u.A. auch Austern etc...!) und Getränke direkt nach dem Segeln gesorgt... da schlägt das Seglerherz höher und macht das schlechte Wetter vergessen... ;-)

Einer unserer letzten Gedanken vor der Abfahrt war: schon komisch, wenn wir nach Baller, Strom und Riesenwellen plötzlich bei Leichtwetter und Flachwasser segeln müssten... irgendwie langweilig... :-)

In Kürze geht es weiter mit der südamerikanischen Meisterschaft in Punta del Este... keep you updated...

Euer Roman