Die Marktgemeinde Prien lädt alle zwei Jahre ein, um verdiente Sportlerinnen und Sportler der örtlichen Vereine auszuzeichnen. Dieses Jahr fand die Ehrung im kleinen Kursaal statt.

Der erste Bürgermeister Jürgen Seifert begrüßte alle Anwesenden, insbesondere die zweite Bürgermeisterin Renate Hof und den Vorsitzenden des TuS Prien, des mitgliederstärksten örtlichen Vereins, Herrn Peter Kapfer, der es sich nicht nehmen ließ, den geehrten Sportlern seine Reverenz zu erweisen, obwohl aus seinem Verein keine Ehrungen vorgesehen waren. Herr Seifert brachte seinen Stolz über die erreichten sportlichen Leistungen zum Ausdruck, sind doch die ausübenden Sportler Botschafter der Marktgemeinde im In- und Ausland.

Herr Alfred Schelhas und Frau Gertraud Stampfl, beide Sportreferenten der Gemeinde, führten weiter durch das Programm. Herr Schelhas brach eine weitere Lanze für den Sport im Allgemeinen, und für den Leistungssport im Besonderen, wobei er die churchill'sche Redensart "Sport ist Mord" nur auf den falsch verstandenen Ehrgeiz und nicht auf die hier anwesenden Spitzensportler angewandt wissen wollte. In seiner - scherzhaften - Schilderung eines "Wettkampfes" zwischen Gott und dem Satan, in dem es darum geht, dass der Teufel die wohlgemeinten Anstrengungen des lieben Gottes, den Menschen von gesunder Ernährung zu überzeugen ("am Anfang bedeckte Gott die Erde mit Brokkoli und Spinat"), mit Verlockungen wie Sahnedip, McDonalds und Kartoffelchips konterkariert. Die Geschichte endet mit dem Herzinfarkt des Menschen und der Erfindung des Bypass, und alles beginnt von vorne. Im Endeffekt müssen wir hier wohl oder übel von einem "toten Rennen" sprechen. Das betrifft jedoch die anwesenden und im Anschluss geehrten Spitzensportler, mit Ausnahme einiger Funktionäre vielleicht, - noch - nicht.

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Karl Fricke. Foto CYC.

Karl Fricke, der als erster Laudator und als Vertreter des sportlich erfolgreichsten Vereins der Marktgemeinde aufgerufen wurde freute sich die folgenden Sportler auszeichnen zu dürfen.

Bei Vinci Hoesch sei alles ganz einfach, meinte Karl Fricke, da Vinci ja ohnehin nur erste Plätze erreichen würde, nämlich (alle in der Drachenklasse)
1. Internationale Deutsche Meisterschaft 2010
1. Internationale Ungarische Meisterschaft 2010
1. Internationale Schweizer Meisterschaft 2011
1. Internationale Österreichische Meisterschaft 2011
1. Drachen Goldcup 2012

und zwischendurch schon mal eben eine Weltmeister- oder Europameisterschaft.

Werner Fritz konnte seine Ehrung nicht persönlich entgegennehmen, er wurde ausgezeichnet für seinen zweiten Platz bei der Internationalen Österreichischen Meisterschaft in der Drachenklasse.

Maximilian Koch, ebenfalls entschuldigt, ist seit Jahren mit seinem Bruder Roman in der Solingklasse erfolgreich unterwegs, so wurden sie
Italienische Meister 2010
Weltmeister 2011
4. Platz Weltmeisterschaft 2011 am Chiemsee
2. Platz Europameisterschaft

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Von links nach rechts: Dr. Walter Söllner, Vinci Hoesch, Nico Lutz. Foto CYC.

Tina Lutz, sie ließ sich entschuldigen, wurde für ihre, nur durch unglückliche Umstände verhinderte, Olympiaqualifikation ausgezeichnet, ihr Bruder Nico Lutz erhielt die Ehrung für seinen mit Veit Hemmeter erzielten Sieg bei der österreichischen internationalen Meisterschaft in der Tornado Klasse.

Poldo Fricke und Lorenz Huber wurden für ihren Sieg in der Bestermittlung und den 6. Platz in der Kieler Woche in der 49er Klasse geehrt.

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Jürgen Seifert und die siegreiche Asso Mannschaft. Maximilian Grawe, Poldo Fricke, Moritz Fricke,
Christoph Müller, Lisa Camerer, Luitpold Müller. Rechts Gertraud Stampfl und Alfred Schelhas. Foto CYC.

Für den Sieg bei der German Open in der Asso Klasse am Chiemsee wurden Poldo Fricke, Lisa Camerer, Luitpold und Christoph Müller, Moritz Fricke und Max Grawe ausgezeichnet.

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Joker Europameister Bernhard Tripp, Jürgen Seifert. Foto CYC.

Poldo Fricke, Lisa Camerer, Bernhard Tripp und Christoph Müller wurden für ihren Sieg bei der Joker Europameisterschaft 2012 geehrt.

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Alfred Schelhas, Dr. Walter Söllner, Jürgen Seifert. Foto CYC.

Herr Dr. Walter Söllner, der seit Jahrzehnten im Starboot unterwegs ist, wurde für seinen Sieg in der Masters WM der Starboote ausgezeichnet. "Sport hält jung", meinte Karl Fricke in seiner Laudatio, was Walter Söllner mit der Bemerkung "und eine junge Frau auch" geschickt und unter Beifall der Anwesenden konterte.

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Hinz Schmid, Alfred Schelhas, Jürgen Seifert, Getraud Stampfl. Foto CYC.

In seiner Laudatio erklärte Karl Fricke Hinz Schmid zum "seglerischen Urgestein" am Chiemsee, der ungefähr seit dem "Absetzen" der Muttermilch schon auf dem Chiemsee unterwegs sei. Erfolgreich seit Anfang der Sechzigerjahre, anfangs im Star in der Vorschot, später im Pirat und im Finn, dann in der Soling, ist Hinz Schmid seit einigen Jahren in einer selbst gebauten Rennyacht (One Design) in der Chiemseemeisterschaft unterwegs, wo er immer unter den ersten sechs Booten in der Gesamtwertung zu finden ist. Er wurde für sein langes Engagement für den Segelsport ausgezeichnet.

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Hans Vogt, Alfred Schelhas, Jürgen Seifert, Getraud Stampfl.

Hans Vogt, selbst seit Beginn der Sechzigerjahre erfolgreicher Starbootsegler, wurde für seine langjährige Funktionärstätigkeit, insbesondere als Wettfahrtleiter, aber auch als Mitglied des Vorstandes des CYC, geehrt. Die lange Erfahrung als Regattasegler trüge ganz wesentlich zum Erfolg der von ihm geleiteten Regatten bei, so Karl Fricke, da Hans Vogt durch sein Gespür für Wind, Wetter und besondere - auch heikle - Situationen immer die richtigen Entscheidungen treffen würde.

Richard Brandl

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Artikel im Oberbayerischen Volksblatt vom 24.9.2012