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Nach 45 Minuten Wettfahrt sind immer noch nur wenige Meter zwischen den einzelnen Booten . Foto: CYC

Ein Jahr nach einer bravourösen Weltmeisterschaft sind es nun 40 Jahre Omega-Cup - und damit viele Ären internationaler
Segelgeschichte. Allein der Sieg des Starnberger Teams um Karl "Burschi" Haist, wie genau vor 30 Jahren, beweist die Zähigkeit der
eingefleischten Soling-Segler. Das Feld profitierte von einem Föhnsturm in den Bergen, der vor Prien- und Achental als satter, heißer und idealer Segelwind auf den Chiemsee fiel.

Die ersten drei Wettfahrten zwischen Feldwies und Fraueninsel waren so auch für die angereisten Segelgrößen aus sieben Nationen sehr schwer. Die Böen "schlugen" regelrecht punktuell auf den See ein. Weder die Taktik, "die Dreher zu nutzen", noch  "in die Böen zu fahren" war eindeutig gewinnbringend. So stand mit den Plätzen 1, 2 und 7 die Mannschaft Roman Koch/ Max Koch/ Gregor Bornemann, die sich über die vier Windstärken besonders freute, als Führende fest. Auch auf drei anderen Schiffen waren junge Familienmitglieder Maximilian, Caronlina und Valentin als dritte Koch-Generation begeistert beim Segeln. So wird es den Omega-Cup des Chiemsee Yacht Club, ins Leben gerufen und gestützt von der ersten Generation, Traudl und Max Koch, noch viele Jahre als eine Institution in der Segelgeschichte geben. Meist wird der Omega-Cup in einer Reihe mit den Regatten in Kanada, Brasilien, Dänemark, Ungarn und Japan genannt.

Nach einem Flautentag schlug der Wind von Osten wieder mit satten drei Beaufort zu. Und die Solinge stobten für zwei weitere Wettfahrten über den südlichen Chiemsee. Die nun leichter vorherzusagenden Bedingungen bei mäßigem "Hängewind" brachten Karl Haist vom Bayerischen Yacht-Club und den letztjährigen Sieger und amtierenden Weltmeister Peter Hall nach vorne auf die Wettfahrtplätze eins bis drei. Die taktisch auf höchstem Niveau, schon beinahe als "Killer", segelnden Profis, Olympioniken und Legenden, die in der Soling ihre "Wohlfühlfklasse" nach ihrer aktivsten Zeit gefunden haben, schenkten sich nichts. Am Start mussten die über Board hängenden Vorschoter schon mal den Kopf zur Seite nehmen oder es durfte der Baum beim
Runden der Luvmarke nicht zu weit gefiert werden, damit man das Nachbarschiff nicht berühren oder aufspiessen würde. Raumschots dann Abdeckung der Vorderen, extremer Trimm des an allen Ecken und Enden verstellbaren Riggs, aussurfen der
Wellen - nichts wurde vergessen.

Karl Haist beendete die letzte Wettfahrt mit einem Sieg und zog in diesem Augenblick in der Gesamtwertung an Roman Koch vorbei. Er entführt den Preis wie schon viermal und zuerst vor 30 Jahren an den Bayerischen Yacht-Club. Roman Koch blieb zufriedener Lokalmator auf dem zweiten Platz. Peter Hall grinste über den großen Achtungserfolg in den letzten Wettfahrten, nachdem er zuvor schon resignierte "Wiederkommen und einen Sieg Verteidigen ist immer sehr sehr schwer".

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