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Tag 1 – 1.5.2015

Die Segelbundesliga startet zum ersten Maiwochenende in die dritte Saison und so auch wir – der Chiemsee Yacht Club. Das stimmt nicht ganz. Wir haben bereits am vorherigen Wochenende auf den clubeigenen J/70 Booten auf dem Chiemsee trainiert und uns für Starnberg vorbereitet. Am Wochenende hatten wir bereits in der Teamkonstellation des Auftaktevents - Leopold Fricke, Moritz Fricke, Florian Lautenschlager und Quirin Landinger – trainiert.

Die Wetter- und Windvorhersage für die drei Tage in Tutzing hätten besser sein können: Regen, kein Wind, noch mehr Regen und noch weniger Wind. Leider trat die Vorhersage ein. Nichtsdestotrotz haben die Veranstalter der Segelbundesliga und der ausrichtende Verein Deutscher Touring Yacht-Club das Beste daraus gemacht.

Am ersten Tag nach der Eröffnungsrede war zunächst 45 Minuten Training für alle Teams angesetzt. Darauf folgte um 13:00 die Steuermannsbesprechung mit anschließender Startverschiebung – fängt schon mal gut an. Mit Schafkopfen kann man die Zeit auch sehr schön überbrücken. Um halb fünf konnte der erste und einzige Flight des Tages gestartet werden. Im 2. Rennen des ersten Flights ersegelten wir bei sehr schwierigen Bedingungen einen soliden dritten Platz. Beim Start hatten wir etwas Glück. Unser Boot war im Rennen zuvor das letzte, und das an uns übergebende Team kommentierte dies mit: „Das Boot läuft einfach nicht. Wir wissen nicht an was es liegt!". Also erstmal rückwärtsfahren. Vielleicht ist es ja Seegras am Kiel. Doch bei wenig Wind leichter gesagt als getan, vor allem das anschließende Losfahren. So waren wir etwas spät an der Linie, hatten aber Glück, da sich eine Lücke auftat. Das war es dann aber auch und die Aussichten für den zweiten Tag waren nicht besser.

Tag 2 – 2.5.2015

Der zweite Tag startete wie der erste endete: Regen und kein Wind. Zum Glück hatten wir die Schafkopfkarten, mittlerweile fester Bestandteil, dabei. Gegen Mittag kam Bewegung in die Veranstaltung und der zweite Flight wurde bei sehr wenig Wind gestartet. Im zweiten Rennen waren wir mit den zwei Teams aus Berlin und den dreien vom Bodensee an der Linie. Die erste Luvtonne rundeten wir als drittes Team, konnten uns jedoch durch einen sehr guten Downwindkurs an den beiden vor uns liegenden Teams vorbeischieben, und den ersten Platz bis ins Ziel verteidigen. Das hat gesessen und die Stimmung war spitze. Anschließend hatten wir etwas Pause, bevor wir im nächsten Flight, in Rennen 8, antreten mussten. Leider haben wir uns zusammen mit dem Team aus Tutzing an der Linie abgestellt und kamen einfach nicht los, wobei wir immerhin noch besser als Tutzing dranwaren, die sogar die Starttonne berührten. Dennoch konnten wir uns auf den dritten Rang vorsegeln bis zur letzten Halse vor dem Ziel. Dann hatten wir Pech und der Gennaker hing in der Saling, wodurch das direkt hinter uns liegende Team über uns gehalst hat. Ein Team fuhr uns infolgedessen noch in Lee durch, und als Quittung bekamen wir den fünften Platz. Anschließend ging nichts mehr, außer einer Schafkopfpartie im Motorboot, während wir vergebens auf das nächste Rennen und Wind warteten. Am Abend war noch eine Party organisiert, wobei wir uns eher für den gemütlichen Seglerhock und ein zeitiges Ende des Tages entschieden.

Tag 3 – 3.5.2015

Same procedure as yesterday: Regen und kein Wind – auf den ersten Blick. Die Wettfahrtleitung hat am gegenüberliegenden Ufer Wind entdeckt. Das wurde aber auch Zeit, denn bisher hatten noch nicht alle Teams drei Wettfahren gefahren und somit war es noch kein gültiges Bundesligaevent. Am Ende des Tages sollten wir bis 15:00 Uhr vier weitere Wettfahrten schaffen. Im ersten Rennen haben wir eine grundsolide Leistung abgeliefert und den zweiten Platz um Haaresbreite direkt auf der Ziellinie verpasst. Das folgende Rennen führten wir zusammen mit dem Konstanzer Yacht Club an, wobei wir den ersten Gennakerkurs für uns entschieden. Im zweiten hatten jedoch die Konstanzer die Nase vorn und wir somit einen zweiten Platz. Die Tendenz stimmte, denn in diesem „Todesrennen" waren nur Spitzenteams an der Linie. Leider folgte im nächsten ein vierter Platz, bei dem wir zunächst mit einem Steuerbordstart gut im Rennen lagen, aber wind- und glückstechnisch einfach nicht mehr drin war. Neues Rennen, neue Chance. Unser letztes Rennen machte einfach nur Spaß. Guter Start, gute Geschwindigkeit und Erster an der Luvtonne. Gute Manöver auf dem Gennakerkurs und die richtige Wahl am Leegate bauten den Vorsprung aus, sodass wir relativ komfortabel den ersten Platz vor dem NRV mit nach Hause nahmen. Unser letztes Rennen war auch das letzte Rennen des Tages und die anderen Teams bekamen entsprechende Durchschnittswerte. Am Ende erreichten wir insgesamt einen hervorragenden vierten Platz und verpassten nur um einen Punkt das Stockerl.

Was uns sehr gefreut hat waren die Fans des Chiemsee Yacht Clubs direkt vor Ort und auch das uns berichtete Interesse im Club vor den Computern, Fernsehern und Leinwänden. Mit dem vierten Platz haben wir eine gute Ausgangsbasis geschaffen und die Trainingsmöglichkeiten auf unseren eigenen J/70 sind ideal. Mal schauen was die Saison noch bringt!

Flo