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Nix

Zuerst haben wir einen Fehler in der Meldeliste des Segler- und Ruderclubs Simssee gesucht - und nicht gefunden. Und dann haben wir uns die Augen gerieben. Das gibt es doch nicht. 29 H-Boote auf dem Simssee zur für Oberbayern saisonabschließenden Ranglisten-Regatta. Befund nach Asterix: Die spinnen, die Simsseer.

Das muss man sich einfach mal vorstellen: Neun Österreichische Mannschaften vom Traunsee satteln ihre Hänger und fahren nach Prutting, wo sie von sieben H-Booten des Segler- und Ruderclubs Simssee erwartet werden. Nur zum besseren Verständnis: Der SRS brachte 87,5 Prozent seiner H-Boote an den Start. Bezöge man das auf den CYC, dann wären es 26,25 H-Boote (ok, ein Viertel H-Boot geht nicht), bezogen auf den ganzen Chiemsee wären das annähernd 90 Boote.

Hier spiegeln sich zwei Dinge wieder: Das intensive freundschaftliche Verhältnis, das Vorstand Hans Reile mit den Österreichern pflegt, und die konsequente Klassenpolitik, die im SRS herrscht. 9 + 7 = 16, die anderen 13 Boote stammen von allen möglichen deutschen Revieren zwischen Wannsee, Edersee, Ammersee, Starnberger See, Tegernsee und schließlich auch Chiemsee, wir waren mit drei Booten vertreten - Hansi Haberstock, Martin Köhle und Fips Ullherr mit ihren Crews.

Der Freitagabend ist traditionell der Begrüßungsabend, da gibt es Bier bis zum Abwinken. Das Abwinken soll um halb drei in der Nacht stattgefunden haben, nix Genaues weiß man nicht (mehr). Immerhin hatten die fleißigen Helferlein am Samstagmorgen ihr Gelände wieder im Griff, das Einkranen erfolgte gut organisiert, stressfrei, also professionell. Bei der Steuermannsbesprechung gab es für jede Crew eine Flasche Sherry aus der Flottenkasse, angesichts der (Nicht-)Windvorhersage eine vorbeugende Maßnahme für psychische Rückschläge.

Man ging dann zum gepflegten Hafenratsch über, es wurden auch fleißig Karten geklopft. Ein Kuchenbuffet der MitgliederInnen war angerichtet, die Stimmung schwankte zwischen faul, entspannt und gefräßig. So gegen 18.30 rollte ein ausgezeichneter Schweinsbraten an, die Kühlschränke mit dem Auerbier in mehreren Geschmacksrichtungen wurden geöffnet, alles palletti. Bloß halt der Wind - aber das wird schon morgen.

Es wurde nicht. Still ruhte der Simssee, es regnete einigermaßen gleichmäßig, keine guten Voraussetzungen fürs Auskranen. Wettfahrtleiter Hanns Lohner blies das Ganze um 13 Uhr ab, 22 auswärtige Schiffe wurden verpackt, alles in großer Ruhe. Hans Reile bedankte sich zu Recht bei seinen fleißigen Helfern auf dem Land, noch mehr aber bei der Küche, dann bei allen, dass sie gekommen waren, jeder bekam noch ein "Leiberl". Wir spannten wieder an und fuhren nach Hause. Unverrichteter Dinge könnte man sagen, aber bei den meisten, vielleicht sogar bei allen blieb ein gutes Gefühl: Wir waren bei einem tollen, familiären Club zu Gast, und das zählt.

Martin Köhle