Im CYC Clubjournal 2020 erschien der nachfolgende Artikel von Markus Ostermair über die International 14 Klasse, den wir hier zum Einstieg in die German Open 2020 vom 1. - 4. Oktober 2020 im CYC wiedergeben.
Im CYC noch wenig bekannt ist die „International 14“-Klasse, kurz „14“. Diese kann aber auf eine im Segelsport einzigartige, über hundertjährige Geschichte zurückblicken. 1898 wurde die erste Australische Meisterschaft ausgetragen. 1928 wurde dem 14-Footer als erster Klasse überhaupt vom Weltsegelverband der Status „Internationale Klasse“ zuerkannt.
Dem Charme dieser Tradition verbunden, haben sich die 14-Segler seit jeher zugleich der Innovation verpflichtet. Innerhalb dieser Konstruktionsklasse wurde fortlaufend die Bootstechnologie hin zum reinrassigen Skiff mit Doppeltrapez, durchgelattetem Big-Head-Großsegel, asymmetrischen Spinnaker und T-Foils aber auch die Form des seglerischen Wettkampfes, z.B. beim Team-Segeln oder dem spektakulären SuperCup, weiterentwickelt. Der 14 hat so die Entwicklung des Segelsports entscheidend mitbestimmt und kann jeher als eine der spektakulärsten Segelklassen bezeichnet werden.
Mit der Ernennung zur Internationalen Klasse in 1928 kamen auch die ersten 14s nach Deutschland. Ende der 20‘er und Anfang der 30‘er herrschte eine rege Regattaaktivität, z.B. um den „Panpreis der Internationalen 14-Fuß-Dinghi Klasse“, der auf der Hamburger Außenalster ausgetragen wurde. Die deutsche 14-Flotte fiel jedoch leider den Kriegswirren zum Opfer und die Boote von damals gelten als verschollen. Erst Ende der 90´er Jahre lebte die deutsche Flotte wieder auf und ist nunmehr mit weit über hundert registrierten Booten die stärkste Skiff-Klasse in Deutschland und gehört mit Australien und Großbritannien zu den drei größten 14-Flotten weltweit.
Die 14-Footer tragen von 1. bis 4. Oktober 2020 ihre German Open im CYC aus. Hier erwarten wir mehr als 20 Teams aus ganz Deutschland, der Schweiz und vielleicht sogar aus Großbritannien.
Im Juli 2019 haben die 14s beim Flensburger Segel-Club in Glücksburg die Europameisterschaft ausgetragen. Dort wird 2021 auch die übernächste Weltmeisterschaft stattfinden – erst zum zweiten Mal nach 2008 in Deutschland. Vom CYC war Markus Ostermair in Glückburg mit seinem „blue tiger“ am Start. Bei extrem herausfordernden Bedingungen am oberen Windlimit (20 Knoten und mehr) und nach knapp 10 Jahren Abstinenz vom 14-segeln war Platz 25 ein durchaus passabler Wiedereinstieg. Mit Platz 9 beim „Grand Slam“ Anfang November in Berlin (23 teilnehmende Boote am 2./3. November!!) stieg die Formkurve dann auch weiter an.
Die German Open findet nach 2000 (beim WFV) erst zum zweiten Mal am Chiemsee statt. Überhaupt gab es seit 2009 (am Tegernsee) keine German Open der 14-Footer mehr in Süddeutschland. Vor diesem Hintergrund wird der Regatta eine ganz besondere Aufmerksamkeit zu Teil.
Der CYC wird den hohen Erwartungen aber ganz sicher gerecht werden.
Wer Interesse an tollen Wettfahren mit spektakulären Booten hat sollten sich daher den Termin 1. bis 4. Oktober 2020 bereits jetzt dick im Kalender anstreichen!